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Mehr als Starschnitt & Dr. Sommer: Wie BRAVO früh Umwelt, Tierschutz und Politik thematisierte
Wer BRAVO ausschließlich mit Starschnitten, Dr. Sommer und Foto-Love-Stories verbindet, unterschätzt das Magazin gewaltig – oder hat es schlicht nie aufmerksam gelesen.
Denn BRAVO hat sich immer wieder mutig gesellschaftlich relevanten Themen gewidmet – oft lange bevor diese in der breiten Öffentlichkeit diskutiert wurden. Schon 1989 warnte das Magazin in Ausgabe 43 unter dem Titel „Die Lufthülle wird zur Hitzefalle“ vor den Folgen des Treibhauseffekts. Weitere Berichte über Umweltprobleme folgten, etwa 1990 (Ausgabe 09) oder 1995 (Ausgabe 10). Mit der Umweltkampagne „Tu Was!“ forderte BRAVO bereits in den 1990ern zum Handeln auf.
Im gleichen Jahr startete die Initiative „Mach Mit!“, um auf globale Krisen wie Hunger, Dürren, Luftverschmutzung und die Ausweitung des Ozonlochs aufmerksam zu machen. Doch BRAVO beließ es nicht bei Appellen, sondern gab praktische Tipps: FCKW-freie Produkte verwenden, Tropenholz boykottieren, zu Fuß gehen statt Autofahren, Bäume pflanzen, Energie sparen – und Wasser nicht verschwenden.
Auch der Tierschutz war Thema: Schon 1983 (Ausgabe 24) kritisierte BRAVO Tierversuche in Laboren. 1988 zeigte sich die Redaktion über das Robbensterben in der Nordsee erschüttert. In Ausgabe 23/1993 forderte sie das Ende grausamer Tiertransporte, 1999 (Ausgabe 25) prangerte sie katastrophale Zustände in osteuropäischen Tierheimen an. Auch die Großwildjagd in Simbabwe wurde bereits 1992 (Ausgabe 04) thematisiert.
BRAVO bezog auch zu gesellschaftspolitischen Themen Stellung. 1992 fragte das Magazin seine Leserschaft in Ausgabe 13 offen: „Soll Haschisch erlaubt werden?“ – und ließ Experten beide Seiten beleuchten. Drogenaufklärung und Warnungen vor Alkoholmissbrauch waren und sind ohnehin fester Bestandteil der Berichterstattung.
Fazit: BRAVO wurde seiner Verantwortung als Jugendmagazin stets gerecht – und bewies, dass Teenagerjournalismus mehr sein kann als Popstars und Promi-Klatsch. Es ging (und geht) um Haltung, Aufklärung und Engagement.