Masterpieces – Cuando sali de Cuba

Masterpieces – Cuando sali de Cuba

Manche Melodien tragen die ganze Schwere einer zerbrochenen Heimat in sich – „Cuando salí de Cuba“ ist solch ein Lied. Wer dieses bittersüße Meisterwerk hört und dabei Gänsehaut bekommt, spürt nur einen Hauch dessen, was ein Exilkubaner empfindet, wenn diese Töne erklingen: eine schmerzende Mischung aus Wehmut, Sehnsucht und nie versiegender Hoffnung.

Luis Aguilé, ein Argentinier mit dem Herzen eines Weltbürgers, komponierte Mitte der 1960er Jahre eine Ballade, die zur Stimme eines ganzen Volkes im Exil wurde. Obwohl selbst nie gezwungen, Kuba zu verlassen, sprach er mit dieser Hymne denjenigen aus der Seele, deren Leben in zwei Hälften zerbrach – vor und nach der Flucht. „Ich verließ Kuba – aber mein Herz blieb dort.“ Diese Zeile ist mehr als ein poetisches Bild – sie ist ein kollektiver Schmerz, vertont mit unvergesslicher Zärtlichkeit.

Aguilé, der über 400 Songs schrieb und über 700 aufnahm, war ein musikalischer Chronist der Gefühle. Er verstarb 2009 in Madrid, doch „Cuando salí de Cuba“ lebt weiter – als ewige Hymne der Hoffnung, als musikalische Heimreise für jene, die ihre Wurzeln nie vergessen haben. Für Exilkubaner ist dieser Song kein Lied – er ist Erinnerung, Identität, Versprechen.

Die hier präsentierte Aufnahme aus der spanischen Fernsehsendung Musical Mallorca von 1975 zeigt Aguilé auf dem Höhepunkt seines künstlerischen Schaffens – voller Würde, mit leuchtenden Augen, als wüsste er, dass diese Melodie für viele mehr bedeutet als Worte je ausdrücken könnten.

 

 

Die Tremeloes – wer erinnert sich noch? – machten aus 'Cuando sali de Cuba' den Gute-Laune-Song 'Once On A Sunday Morning', der aber weder in den britischen noch in den deutschen Hitlisten charten konnte.

 

 

 

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