Suzi Quatros aus pop 1974

Stars der 70er – Suzi Quatro

Rockmusik war und ist eine Männer-Domäne, doch in den Siebzigern drängen zahlreiche talentierte 'Queens Of Noise' in die Männerwelt ein und wirbeln die scheinbar so progressive Rockwelt auf.

Suzanna 'Suzi' Kay Quatrocchi, geboren am 03. Juni 1950, wächst in den USA, im Detroiter Vorort Grosse Pointe mit vier Geschwistern auf und tritt achtjährig in die Band ihres Vaters ein. Lassen wir Suzi selbst erzählen (BRAVO Ausgabe 29 aus 1973): «Mein Vater spielte dort im 'Art Quatro Trio' Jazz und legte viel Wert auf eine gute musikalische Ausbildung. Mit acht Jahren stieg ich auch in die Gruppe ein und spielte Bongos. Für mich war das damals selbstverständlich – genauso wie für meinen Bruder Mike und meine drei Schwestern Patti, Nancy und Arlene. Aber mit 15 hatte ich vom Jazz die Nase voll und wollte Rock 'n' Roll spielen. Gemeinsam mit meinen Schwestern gründete ich die 'Suzi Soul & The Pleasure Seekers'.

Wir spielten meistens in Nachtklubs und bekamen gute Gagen. Dort wurden wir auch von dem englischen Produzenten Mickie Most entdeckt. Er bot mir einen Vertrag, ich sagte sofort zu und Mickie bezahlte für mich sogar den Flug nach London, weil ich nicht genug Geld hatte.

Wenn Mickie Most nicht gewesen wäre, hätte ich sofort aufgegeben. Ich fand in London keine Wohnung, bekam keine Arbeitserlaubnis und kannte keinen Menschen.

Von den Musikern in London war ich anfangs enttäuscht. Nur wenige spielten den Rock 'n' Roll so hart und heiß, wie ich es mir vorstellte, und fast die Hälfte von ihnen schminkte sich wie Mädchen. Und das mag ich bei Jungen überhaupt nicht!

Als ich endlich drei muntere Boys gefunden hatte, die mir und zu mir passten, gingen wir mit den Slade auf Tournee. Danach nahm ich meine erste Platte auf. Sie erschien am 5. Mai und war nach zwei Wochen schon auf dem ersten Platz der Hitparade.»

An dieser Stelle unterschlägt Suzi, dass sie bereits im Jahr zuvor die Single «Rolling Stone» veröffentlicht hatte, die jedoch – außer in Portugal – unter dem Radar der Popfans blieb.

BRAVO beschreibt Suzi so: «Suzi ist 1,65 Meter groß aber auf der Bühne ist sie eine Sensation. Sie singt, spielt Bass, zieht eine Show ab wie kaum eine zweite, trägt grundsätzlich nur schwarze Lederanzüge und um den Hals fast ein Dutzend Ketten geschlungen.» Unter ihren Lederanzügen ist sie meist splitternackt. Ein Dokumentarfilm über Leben und Karriere von Suzi Quatro, der am 25. Dezember 2005 Premiere hatte, trägt den Titel «Naked Under Leather». Darin spielt Suzi Quatro sich selbst.

Die erste Platte, von der Suzi spricht, heißt «Can The Can» und die steht in Großbritannien für eine Woche und in BRAVO sogar sechs Wochen auf der Topposition, bevor sie sich mit dem Nachfolgetitel «48 Crash» selbst auf dem Spitzenplatz ablöst. Mit «Devil Gate Drive» gelingt ihr 1974 in ihrer Wahlheimat Großbritannien und auch in den BRAVO-Charts nochmals ein Tophit. In ihrer Heimat USA zieht Suzi erst 1979 und das auch nur im Duett mit Smokie-Sänger Chris Norman mit «Stumblin' In» in die Billboard-Charts ein. In der BRAVO-Leser-Hitliste landet sie 13 Treffer und steht mit drei Titeln insgesamt acht Wochen ganz oben!

Schon sechs Ausgaben nach ihrem Interview startet in BRAVO ihr 18teiliger Starschnitt; bis 1980 erhält sie sechs BRAVO-OTTOs. Nach ihrer musikalischen Karriere widmet sich Suzi der Schauspielerei im TV und auch in Musicals, macht aber auch weiterhin Musik. So brachte sie 2009 mit der ehemaligen Begleitband von Elvis Presley, The Jordanaires, unter anderem die Single «Singing With Angels» heraus.

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