BRAVO als Mahner

BRAVO als Mahner

Wer immer noch glaubt, BRAVO bestünde nur aus Starschnitten, Dr. Sommer und Foto-Love-Stories, der hat das Magazin wahrscheinlich nie gelesen. Zumindest nicht aufmerksam genug!

Denn – und das immer wieder – hat BRAVO sich nicht gescheut, auch unangenehme gesellschaftspolitische Themen anzusprechen, zu warnen, zu mahnen und den Finger in die offene Wunde zu legen. Und das sehr oft schon zu Zeiten, als die entsprechenden Themen im Bewusstsein der breiten Öffentlichkeit noch nicht angekommen waren. Beispiele gefällig?

Bereits 1989 (!) in Ausgabe 43 heißt es: «Die Lufthülle wird zur Hitzefalle». Im Text dazu heißt es: «Es wir immer wärmer auf unserer Erde! Hört sich toll an, ist es aber nicht. Dieser Treibhaus-Effekt birgt viele Gefahren... Ausgabe 09 aus 1990 greift das gleiche Thema wieder auf. Auch in Ausgabe 10 aus 1995 sind Ozon und Saurer Regen wieder einen Bericht wert. BRAVO startet die Aktion «Tu Was!»

Ebenfalls 1995 die Aktion «Mach Mit!». Hier protestiert BRAVO gegen die zunehmende Häufung von Hungersnöten, Dürre-Perioden, Luftverseuchung und Treibhauseffekt und zeigt sich besorgt über die Vergrößerung des Ozonlochs. Alles Folgen der menschlichen Umweltzerstörung und des steigenden Konsums. Aber BRAVO erhebt nicht nur den mahnenden Zeigefinger, sondern rät auch zur Reduktion von FCKW in Deo-Sprays, Boykott von Tropenhölzern, mehr Wege zu Fuß gehen und Mofa oder Auto stehen zu lassen, im Garten Bäume zu pflanzen, Biotope – wo möglich – anzulegen und Energie und wertvolles Trinkwasser einzusparen.

In Ausgabe 24 aus 1983 – also vor fast 40 Jahren – beklagt BRAVO die Quälerei von Tieren in Versuchslaboren. 1988 (Ausgabe 37) zeigt sich BRAVO über das tragische Robbensterben an der Nordsee betroffen. Um Tiere geht es auch in Ausgabe 23 aus 1993. Dieses Mal klagt BRAVO die Tier-Transporte quer durch Europa an. Forderung: «Stoppt endlich die grausamen Tiertransporte!» Tierquälerei ist auch Thema in Ausgabe 25 aus 1999. Hier geht's um die katastrophale Zustände in osteuropäischen Tierheimen, auch Todeshäuser genannt.

In Ausgabe 04 aus 1992 verurteilt BRAVO die Großwildjagd im afrikanischen Simbabwe. Die Liste ließe sich problemlos fortsetzen. Kaum ein Thema, dessen BRAVO sich nicht annimmt und kritisch Stellung bezieht.

Aber auch Themen, für die sich die Politik heute rühmt, findet man in BRAVO schon vor langer Zeit. Bereits 1992 (Ausgabe 13) fragt BRAVO seine Leserschaft: «Soll Haschisch erlaubt werden?». Allerdings bezieht BRAVO hier nicht Stellung, sondern lässt Fachleute ihre Argumente austauschen. Aufklärung über Suchtdrogen wie auch die Gefahr von zu viel Alkoholkonsum gehören schon fast zum Standardrepertoire der Berichterstattung in BRAVO und tauchen immer wieder auf.

Resümierend muss man feststellen, dass BRAVO seiner Rolle und Verantwortung als Jugendmagazin mehr als gerecht wird und deutlich macht, dass Welt und Leben eben nicht nur aus Work-Life-Balance, Chill-Out und Me-Time besteht!

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